Donnerstag, 15. September 2016

Alles Quark - Der Norden von Minnesota



Der Anis-Riesenysop (Agastache foeniculum) bildet in der renaturierten Prärie des Charles A. Lindbergh State Parks große, nach Anis duftende Bestände.

Der Leopardfrosch trägt seinen Namen zurecht.

Um an der nördlichen Grenze des Verbreitungsgebietes von Silphium perfoliatum eben diese zu finden, ging es am Sonntag weiter in den Norden von Minnesota. Das Ziel war die Stadt Little Falls, welche direkt am Ufer des Mississippi liegt. Dort schlugen wir unsere Zelte auf dem Camping Platz im Charles A. Lindbergh State Park auf. Für den Norden von Minnesota gibt es sehr wenige Herbarbelege und entsprechend gering waren unsere Chancen Pflanzen zu finden. Unsere Haltepunkte auf dem Weg an geeigneten Habitaten erbrachten keinen Erfolg. Dafür fanden wir einen beeindruckenden Leopardfrosch (Lithobates pipiens) während des Mittagessen. Nach seinem Fotoshooting ließen wir ihn weiter hüpfen. Auch die Inspektion der Prärie in der Nähe von unserem Zeltplatz brachte keine erfreulichen Erfolge, aber sehr schöne Eindrücke. 

Die Kanadische Haselwurz beeindruckt durch ihre herzförmigen Blätter und flauschig behaarten Stängel.

Leberblümchen in Little Falls.
Auf dem Weg zurück zum Zelt sahen wir einige spannende Waldpflanzen der nordamerikanischen Waldflora: die nach Ingwer duftende Kanada Haselwurz (Asarum canadense), die leuchtend roten Samenstände der Schattenblume (Maianthemum racemosum) und das glänzend grüne Laub der Leberblümchen (Hepatica nobilis var. acuta).

Die Schattenblume wächst, wie man schon am Namen erkennen kann, auch auf schattigen Waldboden.
Der Graue Laubfrosch kann mit seinen mit Saugnäpfen besetzen Füßen auch Äste und Sträucher hochklettern.
In dem mit Bächen und Tümpeln durchzogenen Wald kreuzten noch ein Grauer Laubfrosch (Hyla versicolor), ein Waldfrosch (Lithobates sylvaticus) und eine Amerikanische Kröte (Anaxyrus americanus) unseren Weg. Selbst nach dem Abendessen kam noch ein deutlich größeres Exemplar von einer Amerikanischen Kröte an unserem Zeltplatz vorbei. Nicht ganz zufrieden stiegen wir in unsere Schlafsäcke und lauschten dem Froschkonzert. So ein Quark, heute kein Silphium und draußen nur Quak-Quak.



Der Waldfrosch ist im braunen Laub gut getarnt.

Den nächsten Tag gingen wir auf Nummer sicher. Wir wählten Standorte aus Herbarbelegen weiter südlich und damit tiefer im Verbreitungsgebiet. Diese Daten führten uns in die Nähe von Minneapolis. Der erste Standort befand sich in der Nähe des Überschwemmungsgebietes des Mississippis. Wir balancierten über Baumstämme durch Sümpfe um auch die entlegensten Feuchtwiesen zu erreichen, leider ohne Erfolg.

Mit Mückennetz und Abwehrspray sowie der Möglichkeit auf einen Silphium-Fund durchquerten wir das Überschwemmungsgebiet des Mississippis.
Ein schönes Exemplar von Silphium am zweiten Standort in der Nähe von Minneapolis.

Der zweite Standort erbrachte dann endlich eine kleine Population unserer so ersehnten Becherpflanzen. Wir besuchten noch einen dritten Standort, mussten dort aber feststellen, dass dieser wohl dem Ausbau eines Walmarts zum Opfer gefallen war. Wir nahmen das Schicksal hin, ergriffen die Chance und kauften gleich das nötigste ein, bevor wir uns auf den zweistündigen Rückweg nach Little Falls machten.


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